GRÜNE-Linke: Standortfrage der Nordertorschule sachlich prüfen – beide Varianten parallel planen
Mittwoch, 17. September 2025
Nienburg. In der jüngsten Sitzung des Rates der Stadt Nienburg wurde intensiv über die Standortfrage für den Neubau der Nordertorschule diskutiert. Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, die Planungen vorrangig für die sogenannte Variante 2 voranzutreiben, die eine Bebauung der Ackerfläche nördlich des Mußriedesees vorsieht, während die Variante 1 (Bebauung des C-Platzes des ASC Nienburg) lediglich ‚hilfsweise’ als Alternative betrachtet werden sollte. Die Gruppe GRÜNE-Linke brachte hierzu einen Änderungsantrag ein, der mit den Stimmen von GRÜNE-Linke und CDU schließlich die Mehrheit fand: Die Verwaltung wird nun beauftragt, beide Varianten gleichberechtigt zu prüfen.Gruppenvorsitzender Dorian Spange erläuterte in der Debatte die Position der Gruppe: „Auch wenn wir früher andere Standorte favorisiert haben, stehen wir heute eindeutig zum Ratsbeschluss, die Nordertorschule mit einer KiTa im Bereich der Mußriede zu bauen. Die Frage ist aber: Wo genau? Die Variante 2 stellt die Schonung der ASC-Flächen fast wie ein unantastbares Prinzip dar. Wir meinen, dass die Interessen aller Beteiligten abgewogen werden müssen – Schule, Kinderbetreuung, Sport und auch der Schutz landwirtschaftlicher Flächen.“
Spange verwies darauf, dass die Belange des ASC durchaus berücksichtigt werden könnten, auch wenn der C-Platz bebaut würde. „Unser Vorschlag sieht vor, die Infrastruktur des Vereins sogar zu verbessern: ein Kunstrasenplatz, Flutlichtanlagen auf den beiden verbleibenden Plätzen und die Nutzung der neuen Turnhalle für Hallenfußball.“ So entstünde ein echter Mehrwert für den Verein und gleichzeitig ein attraktives Bildungs- und Familienzentrum.
Auch der finanzielle Aspekt spräche für eine gleichwertige Betrachtung. Eine Erschließung der Ackerfläche würde erhebliche Zusatzkosten verursachen. Allein die Zubringerstraße würde nach heutigem Stand mindestens 600.000 Euro kosten. Das Geld könne deutlich sinnvoller in moderne, ganzjährig nutzbare Sportanlagen investiert werden.
Auch Peter Schmithüsen betonte die Bedeutung einer sorgfältigen Abwägung mit Blick auf zukünftige Generationen: „Mit der Bebauung der Ackerfläche werden unnötig Flächen versiegelt und landwirtschaftlich genutzte Flächen gehen verloren - ein unseliger Trend, der überall in Deutschland und auch in Niedersachsen die Preise für Ackerland nach oben treibt.“ Die Anliegen der Landwirtschaft, des Umwelt- und Klimaschutz müssen in der Abwägung der Varianten unbedingt mit hoher Priorität berücksichtigt werden, so Schmithüsen.
Beide Redner der Gruppe machten deutlich, dass sie klar die Variante 1 auf dem C-Platz favorisierten, aber als Kompromiss eine wenigstens belastbare Entscheidungsgrundlage erwarten, die beide Standorte mit allen Kosten, Chancen und Risiken beschreibt. „Nur so können wir am Ende eine Lösung finden, die dem Bildungsauftrag der Stadt gerecht wird, die Interessen des Sports berücksichtigt und auch langfristig finanzierbar ist“, so Spange.
Mit dem nun gefassten Beschluss des Rates werden die Varianten 1 und 2 parallel untersucht.






