Auch die Bevölkerung in Nienburg ist – durch eine sich verändernde Altersstruktur in der Bevölkerung einerseits und aus anderen Ländern zugewanderten Bevölkerungsgruppen andererseits – vielfältiger geworden: Viele ältere Mitbürger:innen möchten ebenso an kulturellen Angeboten teilhaben wie junge Menschen, deren veränderte Seh- und Hörgewohnheiten das Bedürfnis nach neuen kulturellen Formaten geweckt haben. Hinzu kommt, dass in unserer Gesellschaft soziale und kulturelle Ausgrenzung noch viel zu oft Hand in Hand gehen. Kultur darf kein Luxusgut für wenige, sondern muss wichtiger Bestandteil einer offenen, bunten Stadt sein. Deshalb gilt es, die über Jahrzehnte in Nienburg entstandene vielfältige Kulturarbeit nachhaltig zu sichern und auszubauen.
Unsere wesentlichen Ziele dabei sind:
Die Förderung der vielfältigen kulturellen Angebote durch Vereine und freie Träger Die Einbindung möglichst vieler Bürger:innen, auch durch Stärkung und Qualifizierung bürger:innenschaftlichen Engagements Die Umgestaltung der Bibliothek zu einer modernen kulturellen Begegnungsstätte („Dritter Ort“), als Teil eines zentralen Synergieprojektes zusammen mit dem Archiv, in der Kinder und Jugendliche vielfältige Medienangebote erhalten und außerschulische Arbeitsplätze finden können, Lesepatenschaften mit nicht muttersprachlichen Neubürger:innen gepflegt werden können, Literatur- und Gesprächszirkel stattfinden können, Lernorte für Studierende bereitgestellt werden und die Kooperation mit den Universitätsbibliotheken in Hannover und Bremen ausgebaut wird. Die Stärkung und Erweiterung des Archivs in seiner Bedeutung für die Erinnerungskultur z.B. durch die Errichtung eines Bürger:innenarchivs Die institutionelle Absicherung von Kultureinrichtungen wie Theater, Museum, Musikschule und Kulturwerk. Nur so können sie ihre eigenständigen Profile erhalten und weiterentwickeln und sich im Interesse der kulturellen Vielfalt in den Angeboten gegenseitig ergänzen. Der Besuch dieser Einrichtungen muss allen interessierten Bürger:innen kostengünstig und barrierefrei ermöglicht werden. Der Rockinitiative und anderen Akteur:innen in der Stadt müssen in geeigneten Liegenschaften Proberäume zur Verfügung gestellt werden, die es den Aktiven der Musikszene ermöglichen, sich auszuprobieren, laut zu sein und ihre Kultur leben zu können. Die stärkere Öffnung von Orten der Kultur durch Initiierung demokratischer Prozesse und Begleitung politischer Entwicklungen – gerade auch auf der kommunalen Ebene. Im Hinblick auf die Integration zugewanderter Mitbürger:innen kommt der Kultur eine wichtige Rolle zu, wenn sie nicht als Einbahnstraße gesehen wird, sondern auch die vielfältige Kultur der Herkunftsländer mit einbindet. Die Förderung der Städtepartnerschaften sowie die internationalen städtischen Beziehungen in ein solches kulturelles Konzept zu integrieren Die Unterstützung für kulturelle und integrative Initiativen im Bereich der Jugendarbeit Die Belebung öffentlicher Plätze/Orte mit thematischen Kulturprojekten (Freibad Am Dobben) oder jahreszeitlichen Naturevents (Ernst-Thomas-Platz u.a.)